Loretan FengShui

Christine Loretan
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Wie wir es schaffen, im Alltäglichen Dinge nicht zu persönlich zu nehmen

Ein Fremder rempelt Dich volle Breitseite auf der Strasse an, keine Entschuldigung. Ein Kunde zahlt Deine Leistung nicht, kein wohlverdientes Geld. Ein Kollege reisst sich hinterrücks Deine Ideen unter den Nagel, kein Applaus für Dich.

All dies hat eines gemeinsam: Es hat nichts mit Dir zu tun!

Sondern nur mit dem Anderen und seiner Geschichte über sich, über das Leben. Viellecht auch mit seiner Geschichte über Dich, seinem unvollständigen und verzerrten Bild von Dir - aber nie mit Dir. Es entspricht also nicht der Wahrheit, wenn wir etwas persönlich nehmen. Das zu sehen befreit uns von einer grossen Last. Hier folgt eine kurze Zen-Geschichte:

Musashi war ein alter Meister des Schwertkampfs mit vielen Schülern. Eines Tages forderte ihn ein junger Krieger zum Kampf heraus, der wegen seiner Kraft und dem Talent, alle Schwächen des Gegners zu erkennen, weit über das Dorf hinaus gefürchtet wurde. Der junge Mann wollte der erste sein, der Musashi in die Knie zwingen würde.

Die Schüler rieten Musashi vom Kampf ab, doch er willigte ein. Die beiden gingen in Stellung und der junge Mann beschimpfte den Meister, bewarf ihn mit Dreck und spuckte ihm ins Gesicht. Doch der Meister blieb einfach regungslos und ruhig stehen. Das ging über Stunden so. Schließlich hatte sich der junge Krieger verausgabt. Er gab sich geschlagen und zog voller Scham davon.

Die Schüler waren enttäuscht, dass ihr Meister diesen überheblichen Mann nicht zurechtgewiesen hatte. „Wie konntet ihr so eine Schmach über euch ergehen lassen?“, fragten sie. Und der Meister sagte: „Wenn einer kommt und Dir ein Geschenk geben will – und Du nimmst es nicht an: wem gehört dann das Geschenk?“.

Das nächste mal atme tief durch und denke daran: Es ist seine Geschichte, sein Verhalten, sein Problem, sein Zorn, sein Misstrauen, seine Ignoranz, sein enges Herz, sein enger Verstand. Lass es dort, wo es hingehört - bei ihm.

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